Republik Costa Rica in Geografie | Schülerlexikon (2024)

Costa Rica ist eines der kleinsten, aber wirtschaftlich stärksten und politisch stabilsten Länder Zentralamerikas. Die Landwirtschaft als wichtigster Wirtschaftsfaktor des Agrarlandes ist auf den Anbau der Exportkulturen Kaffee und Bananen ausgerichtet.
Seine Abhängigkeit vom Weltmarkt und seine Auslandsverschuldung versucht Costa Rica durch die Entwicklung des Tourismus zu verringern.

Costa Rica liegt zwischen Karibischem Meer und Pazifischem Ozean auf der Festlandsbrücke Mittelamerikas, die hier an der schmalsten Stelle nur 150 km breit ist.
Von der Nordgrenze des Landes zu Nicaragua bis zur Grenze Panamas im Südosten sind es 500 km.
Costa Rica ist das drittkleinste Land Zentralamerikas und flächenmäßig mit dem Bundesland Niedersachsen vergleichbar.
Die Hauptstadt San Joséliegt in über 1000 m Höhe in einem Hochtal der Kordilleren.

Naturraum

Oberflächengestalt

Costa Rica besteht zu etwa je einem Drittel aus Tiefebenen, Gebirgen und Hochländern. Durchquert man das Land von Südwesten nach Nordosten, dann erheben sich nach der schmalen Küstenebene am Pazifik drei Gebirgsketten der Kordilleren. Die Gebirgszüge sind vulkanischen Ursprungs. Von den mehr als 100 bis über 3000 m aufragenden Vulkanen des Landes sind heute noch sieben tätig.
Sie und häufig auftretende heftige Erdbeben deuten wie in anderen Staaten Zentralamerikas auf die Lage dieser Region an der Nahtstelle zweier Großplatten der Erdkruste hin. Etwa im Zentrum des Landes befindet sich zwischen den Gebirgszügen mehr als 1000 m ü. M. eine etwa 50 km lange flachwellige Hochebene, das Valle Central. Wegen seiner fruchtbaren Böden und seines angenehm milden Klimas lebt hier auf 5 % der Landesfläche mehr als die Hälfte der Einwohner Costa Ricas. Zum Karibischen Meer hin gehen die Gebirge in eine ausgedehnte feucht-heiße Tiefebene über. Diese bis zu 100 km breite karibische Küstenebene ist weithin von tropischem Regenwald bedeckt und nur dünn besiedelt.

Klima/Vegetation

Costa Rica liegt vollständig in den Tropen.
Es zählt zu den regenreichsten Ländern der Erde. Der Nordostpassat bringt den steil aufragenden Gebirgsflanken und den davor liegenden Tiefländern Niederschläge von jährlich bis zu 10000Liter/m². Selbst das im Regenschatten liegende Valle Central und die pazifische Küstenebene erhalten trotz auftretender Trockenzeit noch 2000 Liter.
Wie in allen tropischen Ländern gibt es zwar keine jahreszeitlichen Temperaturschwankungen, aber in Abhängigkeit von der Höhenlage große Temperaturunterschiede. Während in den Tiefländern die Temperaturen im Jahresdurchschnitt kaum unter 27 °C sinken, liegen sie um 1000 m Höhe in den Hochländern bei milden 20 °C. Mit wachsender Höhenlage fallen sie dann weiter bis auf minimal etwa 10 °C ab. Durch die Vielfalt der klimatischen Bedingungen gibt es im Land auch eine artenreiche Vegetation. Sie reicht von Trockenwäldern im nordwestlichen Teil der pazifischen Küstenebeneüber ausgedehnte tropische Regenwälder in den übrigen tief liegenden Gebieten bis hin zu subtropischer Vegetation auf den Hochländern und kargen Grasfluren in den Hochlagen der Gebirge.

Wichtige Daten zum Land

Fläche:51 100 km²
Einwohner:4,3 Mio.
Bevölkerungsdichte:84 Einw./km²
Bevölkerungswachstum:1,9 % pro Jahr
Lebenserwartung:
(Männer/Frauen)

76/80 Jahre
Staatsform:Präsidiale Republik
Bevölkerungsgruppen:87 % Weiße, 8 % Mestizen, weiterhin Schwarze, Asiaten und Indianer (3%)
Sprachen:Spanisch als Amtssprache
Religionen:Katholiken 85 % (offizielle Staatsreligion), Protestanten 14 %
Klima:tropisch mit hohen Niederschlagssummen, im Hochland gemäßigt, Durchschnittstemperaturen in San José ganzjährig um 20 °C
Bodennutzung:Weideland 43 %, Wald 31 %, Ackerland 13 %
Hauptexportgüter:Kaffee, Bananen, Kakao, Rohrzucker, Reis, Fleisch, Edelhölzer
Bruttoinlandsprodukt:17 427 Mio. US-$ (2003)
Wirtschaftssektoren:
(Anteil am BIP 2003)
Industrie 29 %, Landwirtschaft 9 %, Dienstleistung 62 %
Bruttosozialprodukt:4 300 US-$/Einw. (2003)

Den Namen Costa Rica (spanisch „Reiche Küste“) hat angeblich KOLUMBUS, vom Goldschmuck der amerikanischen Ureinwohner beeindruckt, bei seiner Landung 1502 geprägt.
Im übertragenen Sinne gilt das noch heute, denn in der krisengeschüttelten Region gilt das wirtschaftlich und politisch relativ stabile Entwicklungsland Costa Rica als die „Schweiz Mittelamerikas“.

Das rohstoffarme Land ist allerdings Agrarland geblieben.
Etwa 60 % des Exportvolumens werden von der Landwirtschaft erbracht. In kleinen bis mittelgroßen Familienbetrieben werden als Exportkulturen im zentralen Hochland vor allem Kaffee und an der karibischen und pazifischen Küste vor allem Bananen, ferner auch Reis und Kakao angebaut.
Costa Rica ist nach Ecuador der zweitgrößte Bananenexporteur der Welt. Auch der Kaffee ist wegen seiner Güte auf dem Weltmarkt gefragt.

Dennoch leidet das Land infolge seiner Abhängigkeit von den Exporterlösen auf dem Weltmarkt unter dem allgemeinen Preisverfall für Landwirtschaftserzeugnisse, insbesondere für Kaffee, und unter den Importbeschränkungen der EU für Bananen. Die Auslandsverschuldung hat stark zugenommen.
Da die Mittel für eine durchgreifende Industrialisierung fehlen, setzt das Land auf den Tourismus als wirtschaftlichen Wachstumsfaktor. Die attraktive vielfältige Naturlandschaft Costa Ricas mit mittlerweile 30 Nationalparks und Schutzgebieten, beispielsweise für die mit über 850 Arten überaus reiche Vogelwelt, bietet dafür gute Voraussetzungen.
Beim Ausbau des Tourismus setzt das Land weniger auf den Massentourismus, sondern mehr auf den sanften, den sogenannten Ökotourismus.

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